So geht‘s
Je nach Modell können bis zu sechs Kinder mit einem Lastenrad mitgenommen werden. Manche Lastenräder sind speziell für die Kindermitnahme konstruiert. Ähnlich wie beim Fahrradanhänger können Babys, die noch nicht selbstständig sitzen können, in speziellen Hängematten oder Babyschalen (abhängig vom Lastenradmodell) transportiert werden. Bei den meisten Lastenradmodellen befinden sich die Kinder während der Fahrt vor der fahrenden Person. Dadurch sind sie stets im Blick und es kann während der Fahrt kommuniziert werden.
Federung ist wichtig
Wenn ein Baby im Lastenrad mitgenommen wird, sollte das Lastenrad bzw. die Babyschale über eine Federung verfügen. Eine Federung ist rückenschonend und komfortabel für das Baby. Wenn ein Kind selbstständig sitzen kann, kann es im Lastenrad z.B. auf einer Sitzbank mit Polsterung mitgenommen werden. In allen Lastenrädern werden die kleinen Passagiere mit modellabhängigen Gurtsystemen angeschnallt, egal ob in der Hängematte, der Babyschale oder auf der Sitzbank.
Mitnahme auch in Auto-Babyschalen möglich
Die Mitnahme ist auch in Auto-Babyschalen möglich. Hierfür ist ein spezieller Unterbau für die Babyschale notwendig – siehe Bild rechts. Er kann im Fachhandel eingebaut werden. Die Auto-Babyschale nimmt oft viel Platz ein, sodass die Mitnahme von größeren Geschwisterkindern dann meist nur mit einem Kindersitz am Gepäckträger möglich ist.
Wenn ein Baby im Lastenrad mitgenommen wird, ist es wichtig, dass das Rad gut gefedert ist, da Säuglinge nicht genug Muskulatur haben, um Stöße und Erschütterungen ausreichend abzufangen.
Verschiedene Varianten von Lastenrädern
Lastenräder gibt es mit zwei und drei Rädern. Beide Fahrradtypen haben ganz unterschiedliche Fahreigenschaften und sollten vor einem Kauf getestet werden. Lastenräder mit zwei Rädern lassen sich sportlicher fahren als Lastenräder mit drei Rädern. Je nach topografischer Gegebenheit ist es ratsam, ein Lastenrad mit Elektrounterstützung bis 25 km/h zu fahren. Das meist schon hohe Eigengewicht des Rades, das zusätzliche Gewicht der Kinder und eventuelle Steigungen können ohne E-Unterstützung für die Fahrerin / den Fahrer körperlich sehr anstrengend sein. Preislich beginnen Lastenräder bei ca. 1800 Euro (Stand Juli 2018).
Vorteile / Nachteile
Vorteile: In fast allen Lastenrädern kann mehr Gewicht zugeladen werden als in Fahrradanhängern. Viele etwas größere Kinder genießen den guten Ausblick, den sie im Lastenrad haben. Wenn die Kinder dann selbst mobil sind, kann das Lastenrad weiter für größere Einkäufe o.ä. genutzt werden.
Nachteile: Ein Lastenrad ist länger, breiter und meist deutlich schwerer als ein herkömmliches Fahrrad. Es benötigt auch deutlich mehr Abstellraum. Lastenräder passen nicht in Personenaufzüge. Sie haben einen größeren Wendekreis als ein normales Fahrrad und sind in der Alltagsnutzung weniger flexibel als ein Fahrrad mit Anhänger oder Kindersitz.
Fahrradanhänger
- Ggf. Aufbau und Ankuppeln vor dem Losfahren
- Flexible Nutzung bei Paaren, sodass Anhänger am Betreuungsplatz gelagert werden kann
Lastenrad
- Spontanes Losfahren möglich, Aufbau entfällt
Kindersitz
- Ggf. Befestigen des Sitzes vor dem Losfahren
- Flexible Nutzung bei Paaren, sodass Kindersitz am Betreuungsplatz gelagert werden kann.
Fahrradanhänger
- Befestigung von Babysitzen und -hängematten am Gestell meist leicht möglich
- Nutzbar für fast alle Fahrräder
- Federung sinnvoll und modellabhängig erhältlich
- Beleuchtung am Anhänger ist Pflicht, da das Fahrradrücklicht verdeckt wird
- Gurtsystem in allen Modellen vorhanden
Lastenrad
- Befestigung von Babysitzen und -hängematten meist nur mit Sonderausstattung möglich
- Federung sinnvoll und modellabhängig erhältlich
- Gurtsystem in den meisten Modellen vorhanden
Kindersitz
- Gurtsystem und Beinsicherung sind Standardausstattung
- Nutzbar für fast alle Fahrräder
- Federt, je nach Modell, automatisch
Fahrradanhänger
- Das Kind sitzt hinter der Fahrerin/dem Fahrer
- Blickkontakt mit dem Kind während der Fahrt nur über einen Rückspiegel möglich
Lastenrad
- Je nach Modell Blickkontakt zum Kind
- Kommunikation mit dem Kind während der Fahrt möglich
Kindersitz
- Das Kind sitzt je nach Modell vor oder hinter der Fahrerin / dem Fahrer
- Kommunikation mit dem Kind während der Fahrt möglich
Fahrradanhänger
- Nahezu unverändert im Vergleich zum normalen Radfahren ohne Anhänger
Lastenrad
- Deutlich verändert, je nach Lastenradtyp sehr verschieden
Kindersitz
- Verändert
Fahrradanhänger
- Ohne Treppen erreichbarer, abschließbarer Abstellraum zwecks Witterungs- und Diebstahlschutz von Vorteil
- Flexible Lagerung durch Faltbarkeit der Anhänger, auch in der Wohnung möglich
- Witterungsschutz erhältlich, falls der Anänger draußen abgestellt wird
Lastenrad
- Ohne Treppen erreichbarer, abschließbarer Abstellraum zwecks Witterungs- und Diebstahlschutz für Rad und Anhänger sind von Vorteil – Räder oft zu schwer zum Tragen
- Witterungsschutz erhältlich, falls das Lastenrad draußen abgestellt wird
Kindersitz
- In der Breite gleicher Platz wie für ein herkömmliches Fahrrad
- Witterungsschutz erhältlich, falls der Kindersitz draußen am Rad bleibt
Fahrradanhänger
- Handbremse bei Kinderwagen- und/oder Joggernutzung
- Zweibein- oder Hinterbauständer für stabilen Stand des Fahrrads
- Fahne für bessere Sichtbarkeit im Straßenverkehr
Lastenrad
- Elektrounterstützung
Kindersitz
- Zweibein- oder Hinterbauständer für stabilen Stand des Fahrrads
- Je nach Modell kann der Sitz gekippt werden, wenn das Kind schläft
Fahrradanhänger
- Mittlere Anschaffungskosten, etwa 150 Euro bis 1.400 Euro (Stand Juli 2018)
Lastenrad
- Hohe Anschaffungskosten, etwa 1.000 Euro bis 6.000 Euro (Stand Juli 2018)
Kindersitz
- Niedrige Anschaffungskosten, etwa 30 Euro bis 150 Euro (Stand Juli 2018)
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